Mittlerweile hat sich in der ein oder anderen Hinsicht einiges bei uns geändert.
So ernähren wir uns momentan beispielsweise ausschließlich vegan, was mir zu meiner eigenen Überraschung, bis jetzt sehr leicht fällt. Ganz selten verspüre ich den Wunsch eine Currywurst oder einen Döner zu essen. Eiegentlich nur dann, wenn ich an einer entsprechenden Verkausstelle vorbeilaufe und mir der Geruch in die Nase steigt.
Im Supermakrt hingegen fällt es mir sehr leicht. Ich muss gestehen, dass ich mich gut dabei fühle, wenn andere sehen, dass ich vegan einkaufe. Eigentlich eine traurige Erkenntnis über mich selbst und mein Ego. Aber immerhin ist mir dieser Umstand klar, was bei vielen anderen Menschen nicht der Fall zu sein scheint.
Wie man aus meinen bisherigen Niederschriften und Einträgen in diesem Blog herauslesen kann, habe ich mich schon lange mit veganer Kost beschäftigt, sie aber nie konsequent in meinen Alltag einbezogen. Sie war immer reizvoll, da komplett anders als alles gewohnte, aber mit zu vielen Unwegsamkeiten verbunden.
Doch im Zuge der Fastenzeit wollten wir bewusst auf etwas verzichten, was wir ansonsten fast täglich zu uns nehmen.
Alkohol fiel daher weg. Zigaretten ebenso. Es muss ja etwas sein, das man vermisst. Aber nun stelle ich erschrocken fest, dass ich Fleisch bisher überhaupt nicht vermisse. Ganz im Gegenteil: Endlich benutze ich meinen Mixer und bereite mir „Smoothies“ zu. Übrigens eine Darreichungsform von Lebensmitteln, deren Namen ich möglichst nie ausspreche, da es immer doof klingt, egal wer es sagt und wie gut er des Englischen mächtig ist. Jedenfalls findet so das schon lange im Regal liegende Weizengraspulver endlich seine Verwendung. Ebenso ergeht es mir mit anderen Lebensmitteln. Meine Frau, seit Jahren bekennende Vegetarierin tut sich ähnlich leicht, nur eine annehmbare Alternative zum Käse vermisst sie leider.
Die veganen Brotaufstriche, die wir schon immer kaufen, habe ich sonst nie angerührt, da mich der Geruch zu meist abgeschreckt hat und auch die Konsistenz stets nicht mein Fall war. Nun esse ich sie jedoch fast alle. Sicherlich eine Frage der Eingewöhnung und eben auch eine Angelegenheit des Ausprobierens.
Es gibt im Biomarkt nebenan schon lange ein riesen Sortiment an Brotaufstrichen und auch bei Edeka gibt es neuerdings eine vegane Ecke mit entsprechenden Artikeln. Doch so lange ich den Schinken im Kühlschrank hatte, so lange habe ich Aufstriche nur probiert und sofort zum Schinken gegriffen. Das Resultat war, dass meine Frau mir mehr oder weniger verboten hat, die Aufstriche mit auszusuchen. Sie hatte nämlich immer das Gefühl auch das essen zu müssen, was ich mir entgegen ihrem Geschmack ausgesucht hatte. Sie hat sich somit immer mal wieder Pasten aufs Brot geschmiert die ihr gar nicht schmeckten und das nur, weil ich zu inkonsequent war.
Doch seit gut drei Wochen sieht die Welt nun anders aus!
Ich habe Aufstriche gefunden die mir gut schmecken, ganz abgesehn von all den leckeren Gerichten, die wir selber kochen und auch dem ein oder anderen Fertiggericht.
Ich fühle mich heute vitaler als vor dieser veganen Phase. Dabei spielt die Einbildung sicherlich eine nicht zu unterschätzende Rolle. Was jedoch sicherlich auch eine Rolle spielt ist der Fakt, dass ich täglich Obst esse. Schon seit Monaten esse ich Mittags an mindestens drei von fünf Tagen Salat mit trockenem Brötchen. Stets mit einem Sahne- oder Joghurt-Dressing und zum Nachtisch einen Milchreis oder eine Buttermilchspeise. Sicherlich geht es auch ungesünder, so wie beispielsweise im Jahr 2013 bis zum Herbst 2014. Zu dieser Zeit ging ich jeden Tag mit meinen Kollegen in Restaurants essen. Oft beim Italiener, wo ich zu meist Pizza oder Spaghetti Carbonara bestellte. Eine wirklich ungesunde Zeit für mich, in der ich auch merklich zugenommen hatte. Ich aß morgens obendrein gerne Gebäck, vorzugsweise Blätterteig mit süßer Füllung. Das habe ich aber schon lange eingestellt.
Jedenfalls gibt es nun Salat mit Brötchen und klarem Dressing. Ab und an gibt es dazu angebratene Tofuwürfel oder Croutons. Ich für meinen Teil werde davon definitiv satt.
Doch auch beim Essen war früher noch lange nicht Schluss für mich: Ich mochte Soja-, Hafer- und Reisdrinks nie. Irgendwann probierte ich eine Haselnussmilch und war begeistert. Doch da kostet die Tüte knappe 3,50 Euro. Also habe ich weiter Sojadrinks und andere Milchersatzprodukte probiert und mittlerweile eine ganze Pallette an Produkten gefunden, die ich gerne in den Kaffee trinke. Pur ist nochmal etwas anderes aber Milch trinke ich sonst auch nicht pur, das ist also nebensächlich: Hauptsache der Kaffee schmeckt!