Nebst Literatur möchte ich in diesem Blog auch gerne Dinge, welche ich neu erlernt habe oder generell als mitteilenswert erachte, festhalten. In meinem heutigen Beitrag werde ich daher ein wenig über meine ersten Erfahrungen am Devisenmarkt, auch Forex für Foreign Exchange Market genannt, berichten.
Ich habe mich schon seit längerem damit beschäftigt und kritisch hinterfragt, ob es sich lohnt etwas Geld in Aktien zu investieren.Meine erste Anlaufstelle, die freundliche Beraterin des Kreditinstituts meines Vertrauens, schwört ihrerseits auf die hauseigenen Aktien-Fonds, da dort hohe Renditen locken. Leider habe ich zuweilen nur Negatives über eben diese Fonds gehört. Mag sein, dass mein Bekanntenkreis nicht groß genug ist, um eine aussagekräftige Analyse anzufertigen, der Tenor aller Befragten war jedoch, dass sichere Anlagemöglichkeiten stets zu bevorzugen seien. Fast alle hatten sich zu diesem Zeitpunkt bereits an einem Fond versucht und ausschließlich rote Zahlen damit schreiben müssen. Einige meiner Bekannten halten ihre Anteile schon seit Jahren, um dieses Kapitel ihrer finanziellen Vergangenheit wenigstens ohne Verlust abschließen zu können.
Aus den Erfahrungen anderer zu lernen ist eines der wenigen Talente, welches ich mir zuzuschreiben wage. Folglich habe ich nie Geld oder vielleicht auch den nötigen Wagemut aufgebracht, um mein Geschick und Glück am Kapitalmarkt herauszufordern.
Doch dann, im letzten Jahr, entdeckte ich den Bitcoin für mich. Ich gab mich, nach sehr gründlichem Abwägen, der Euphorie hin und gewann von da an jeden Tag mehr Freude daran, wenn der Kurs stieg. Genoß den Nervenkitzel, wenn er fiel und war stets erhaben über jeden Zweifel, dass ich diese Investition einmal bereuen könnte. Bis heute stehe ich zu dieser Aussage. Zumal der Kurs aktuell stabil bei circa 600 Euro je Bitcoin steht.
Durch den Bitcoin kam ich erstmals wirklich mit dem Devisenhandel in Berührung. Faszinierend waren für mich vor allem auch die wunderbaren japanese Candlestick-Charts und Analysen von Diagrammen. Durch meinen ersten Handel in jeder Hinsicht beflügelt, recherchierte ich ein wenig im Internet und fand eine Möglichkeit ohne eigenes Startkapital am Devisenhandel teilzunehmen. Tradimo bot in dieser Hinsicht eine gute Möglichkeit für meinen Einstieg. Der Anbieter stellt kostenlos Schulungsmaterial zur Verfügung und erleichtert den Start mit Hilfe der Investmentbank Varengold, die das Durchlaufen zahlreicher Tutorials und Anleitungsvideos schließlich mit einer Gutschrift von 100€ belohnt.
Nach Freigabe meines Startkapitals, konnte ich endlich risikofrei erste Gehversuche in der Welt der Pips und Lots unternehmen. Als Anmerkung sollte vielleicht der Ausdruck Pip erklärt werden. Dieser wird als Akronym für percentage in point verwendet und bedeutet eine Änderung um ±1 an der fünften Stelle im Wechselkurs zwischen Basis- und Kurswährung. Ein Lot entspricht 100.000 Währungseinheiten der Basiswährung.
Betrachtet man das letzte Bild, so erschließt sich schnell, wieso es so faszinierend sein kann Kleinstbeträge in andere Währungen zu tauschen und auf eine möglichst rasante und obendrein noch positive Kursänderung zu hoffen. Doch aus der Hoffnung allein konnte ich noch keine Erträge generieren. Die Anleitungen von Tradimo halfen beim Einstieg, sind jedoch sehr zeitaufwändig, da die Inhalte mit Hilfe von Videos vermittelt werden. Das ist sehr anschaulich, jedoch, wie bereits erwähnt, auch langatmig. Zusätzlich scheint es vorzukommen, dass in den Videos thematisch nicht alles abgedeckt wird, was im zugehörigen Anleitungstext steht. Somit empfiehlt es sich diesen zusätzlich auch zu lesen. Er kann auch überflogen werden, jedoch wird man nicht von jetzt auf gleich zum erfolgreichen Trader, weshalb es sich doch lohnt alles detailliert duchzugehen.
Das kommende Diagramm veranschaulicht, welche Informationen im obigen Kursverlauf wirklich stecken. Das wären somit Höchst- und Niedrigstpreis, sowie Eröffnungs- und Schlusskurs. Obendrein wird in Form einer grauen Kurve auch das Handelsvolumen dargestellt.
Meiner Erfahrung nach sollte man bei Bitcoins nicht allzu großen Wert auf die High und Low-Werte setzen, da die Handelsmengen dabei nicht berücksichtigt werden und es somit zu einer sehr groben Streuung kommen kann. In noch detaillierteren Diagrammen kommen zu den oben genannten und dargestellten Werten noch sogenannte Fractals hinzu, welche einen Trend im Kurs veranschaulichen sollen.
Das Handeln mit der Software von Varengold, welche ich über Tradimo erhalten habe, lässt es im Übrigen nicht zu, mehr als 0.1 Pip in einem Trade zu haben. Im Prinzip eine gute Schutzmaßnahme, die aufgehoben wird sobald man bereits relativ viel gehandelt hat oder eine Einzahlung tätigt. Auf mich trifft beides nicht zu, die 100€ müssen zum Spielen ausreichen. Nach Erfüllen der Mindesthandelsmenge kann eine Auszahlung angefordert werden. Es wird sich zeigen, ob ich genügend Ausdauer besitze, um so weit zu kommen.
Ein Nachtrag vom 07.02.2014: Kaum lobt man den Bitcoin, schon rutscht er über Nacht um knapp 80€ ab. Der Aufwärtstrend setzt jedoch (vorerst) wieder ein. Wirklich sehr aufregend und nur zu empfehlen!