Lieber Leser,
leider ist seit meinem letzten Eintrag in diesem Blog bereits viel mehr Zeit verstrichen als geplant.
Ursprünglich hatte ich angedacht wöchentlich etwas hier nieder zuschreiben, der Alltag hat jedoch seine Tücken und somit ist es mir erst heute vergönnt etwas zu publizieren.
Es handelt sich erneut um ein Buch! Ein sehr kurzes sogar.
Gegen Null: Eine mathematische Phantasie von Schriftsteller und Philosoph Lars Gustafsson.
Der Titel verspricht Einblicke in mathematische Zusammenhänge und eine Erklärung des „Ich“ über die Ebene der Mathematik.
Mit Faszination habe ich dieses Werk gelesen. Vor allem hat mir dabei gefallen, dass viele Parallelen zu anderen Denken und deren geistigen Leistungen gezogen werden. So hat es mich immer wieder erfreut die Namen großer Mathematiker zu lesen, deren Leistungen mir bereits bekannt waren. Zum Beispiel: Gauss, Riemann, Dirichlet, Klein, Weber und Kripke. Dies betrifft natürlich nur meine Ansichten. Das Werk geht viel weiter und erklärt auf angenehme, wenn auch nur unter Aufbringung teils höchster Konzentration verständlicher, Weise die Zusammenhänge von Zufall und Zeit.
So beginnt das Werk mit einer Abhandlung über das Arbeitszimmer König Oscars II., oder viel mehr: dessen musealisch erhaltener Nachbildung. Dabei wird die Frage hinterleuchtet, ob es sich bei deisem tatsächlich um das Arbeitszimmer handelt, wo doch alle augenscheinlichen Details dem Ursprünglichen entsprechen. Doch da der König am 8. Dezember 1907 verstarb ist es nicht mehr sein Arbeitszimmer. Es handelt sich um eine Abbildung des Zimmers. In Welchem duch eine rote Kordel der ausgestellte Bereich abgrenzt wird. Genau hier findet sich das Paradoxe:Obwohl der Raum mit dem Arbeitszimmer von vor über einhundert Jahren augenscheinlich identisch zu sein scheint, ist er es nicht.
Der Autor erbringt die Erklärung über das Vorhandensein der Kordel. Diese macht aus dem Arbeitszimmer einen Ort für Touristen. Sie ist die Grenze an der sich der Raum abbildet. Als vergleich dient die Abbildung der natürlichen Zahlen (1, 2, 3…) an Null, welches zu den reellen Zahlen (…-3, -2, -1, 0, 1, 2, 3…) führt. Doch dies stellt nur die einleitende Erklärung, einen Aufhänger dar, der durch geschickte Szenenwechsel kaum merklich tiefer in die Thematik eintauchen lässt. Und schlussendlich läuft es auf den Augenblick und dessen Wahrnehmung hinaus.
Dieses Buch kann ich jedem guten Gewissens wärmstens empfehlen!